Die Nerven

Fr 29.07.2016
Bühne

Neue Nerven-Nahrung

Sorry, aber so etwas nervt Die Nerven: Fragen danach, ob oder warum ihr Sound ähnlich klinge wie der einiger Bands der 80-er Jahre.

Für Die Nerven selbst (und ihre Fans sowieso) ist ihre Art der Musik nämlich so gegenwärtig wie sie selbst – schließlich ist 2010 das Gründungsjahr des Trios aus Stuttgart. Die Stadt sei zwar trostlos, findet Sänger und Gitarrist Max Rieger, „aber auch inspirierend“. Riskiert man einen Blick ins Echo der Kritik, muss man hinzufügen: Allerdings!

Die Zeit, der Spiegel, die Spex – an den Nerven kommt keiner vorbei. Für die einen ist es die erste Band seit langem, die ohne „leeres Pathos“, „die ganze Scheiße so radikal in Töne“ fasst, für die anderen haben Die Nerven schlicht eine der „wichtigsten und besten deutschsprachigen Platten dieses Jahrzehnts“ gemacht. Das aktuelle Album „OUT“ ist in und völlig egal, ob man sich bei dem Sound der Nerven an Joy-Division-Basslinien, die kontrollierte Wut eines Fehlfarben-Albums oder die Klangkunst von Sonic Youth erinnert – Die Nerven sind musikalische Freigeister, die sich, wenn überhaupt, nur dem „Grundgedanken von Punk“ verpflichtet fühlen. Eben unbequem. Aber geil!