Isolation Berlin

Fr 29.07.2016
Bühne

Geniale Großstadtneurotiker

„Wann zuletzt ist eine junge Band hierzulande auf den Plan getreten“, fragte unlängst der Musikexpress, „die so reichhaltig Hits im Angebot hatte“, der das Kunststück gelang, „einen Drama-Queen-Ansatz mit der notwendigen Schnoddrigkeit zu verbinden“ und meisterhaft „Sehnsucht und ein saftiges Fuck You!“ zu verbinden. Die Antwort bleibt die Zeitschrift schuldig, aber die Rede ist von Isolation Berlin, die mit ihren Songs nicht nur Musikjournalisten zu geradezu epischen Rezensionen inspirieren, sondern von denen auch ihre Fans gar nicht genug kriegen können. Warum das so ist? Statt mit Schwermut und Melancholie anderen auf die Nerven zu gehen, hat sich Sänger Tobias Bamborschke irgendwann entschlossen, einfach Songs darüber zu schreiben – und plötzlich wollten es alle hören.

Das, was Isolation Berlin zu sagen haben, findet Bamborschke, sei eben nur auf musikalische Art ertragbar. Und auch die Fachpresse bekräftigt: Die Lyrics pendeln „zwischen Euphorie und Absturz, zwischen Depression und Aufbegehren, Trauer und Sehnsucht“. Angesiedelt im Berliner Großstadtmilieu seien das eben Texte, „die jeder sofort fühlt und versteht, sobald er sie hört“. Stilistisch taumeln Isolation Berlin zwischen 60s-Beat-Chansons, psychotischen Noiserock bis zu fast volksliedhaften Balladen („Herz aus Stein“) – mal verzweifelt, mal wild und immer unberechenbar entfachen sie Musik wie im Rausch. Im Februar erschien ihr erstes Album. „Ich will, dass ihr mich liebt“, beschwört Bamborschke darauf im Song „Produkt“ das Publikum. Geht klar. Am Strand von Dangast: WATT EN SCHLICK FEST 2016!