Ilgen-Nur

Sa 22.07.2017
Floß

Sunny Sadness

Studieren, Freundinnen treffen, Musik machen – das war der ursprüngliche Plan. „Stattdessen bekam ich in Bewerbungsgesprächen eine Absage nach der anderen, hatte keinen geregelten Tagesablauf und war pleite“, erzählt Ilgen-Nur im Missy Magazine. Bis nachmittags pennen, keinen Plan von der eigen Zukunft haben und dennoch mit möglichst viel Coolness den Alltag bestreiten? Mit fünf „sad songs about growing up“ transportiert die 21-jährige Musikerin auf ihrer ersten EP stilechte Slacker-Attitüde – aufgenommen und produziert wurde der Indie-Sound von Max Rieger (Die Nerven und All diese Gewalt) und vertrieben im nostalgischen Kassettenformat.

Dabei klingt es gar nicht so traurig, sondern eher mitreißend, wenn Ilgen-Nur mit tiefer Stimme besingt, was einen in jungen Jahren eben so umtreibt: Zukunftsängste, Unsicherheiten, aber auch verschmierter Lippenstift, attraktive Augenringe und Cool-sein. Dass der Musik von Ilgen-Nur Borali, die aus dem Ländle, genauer, der Nähe von Stuttgart kommt und jetzt in Hamburg lebt, ein ganz besonderer Zauber innewohnt, befand auch die Jury des Hamburger Musikpreises „Krach+Getöse“. Sie konnte nach eigenem Bekunden gar nicht anders, als Ilgen-Nur den Pokal „zu Füßen zu legen“. Bei uns gibt es zwar keinen Pokal, aber dafür ein Wattenmeer, an dem wir uns versammeln werden, um gemeinsam für Ilgen-Nur zu schwärmen…