J. Palminger & 440Hz Trio

Eleganter Jazz in die Fresse

Im Sprechgestus dargebotene Geschichten voller Abgründigkeit, unterlegt mit einer exzellent gespielten Mischung aus Modern Jazz und dem arglosen Sound eines Gunter Kallmann Choirs – so ungefähr kann man sich vorstellen, wie die Musik von Jacques Palminger und dem 440HZ Trio klingt. Ein Paradebeispiel dafür wäre etwa der Song „Spanky“. Dessen Videoversion erzählt im Vorabendserienmodus die herzzerreissenden Begleitumstände einer Trennung, bei der ein haariger, aber umso liebgewonnener Protagonist zum umstrittenen Gegenstand des Scheidungsvolumens wird: Hund Spanky.

Doch nicht immer werden die Themen von Palminger und dem 440HZ Trio so anschmiegsam präsentiert wie bei „Spanky“. Beim Song „Trio von ausnehmender Hässlichkeit“ etwa, handelt es sich um eine äußerst lakonische Beschreibung besagten Trios, dessen Kneipenbesuch sich in einen regelrechten Gewaltexzess steigert. Dazu wippt man – von der scheinbaren Banalität des Brutalo-Absturzes fasziniert und von beschwingten Jazztönen des 440 HZ Trios eingelullt – mit dem Fuß. Mit Texten zwischen böser Komödie und wahnwitzigem Drama und Tönen von Cool Jazz bis Easy Listening tanzen Palminger und das mittlerweile zum Quartett angewachsenen 440 Hz Trio musikalisch durch das Paris der Sechzigerjahre und segeln durch ein bittersüßes Schlagermeer. Nächster Anleger: Dangast Kurhaus Strand!