Keshavara

Sa 22.07.2017
Palette

From India with Flow

„Ich habe noch nie mit so vielen Künstlern zusammengearbeitet wie bei meiner Soloplatte“, klärt Keshav Purushotham im Intro-Interview das Missverständnis, eine Soloplatte entstünde weitgehend im Alleingang. Der wesentliche Unterschied sei vielmehr, dass Entscheidungen nicht mit jedem einzelnen Bandmitglied abgesprochen werden müssten. In seinem ersten Solo-Album konnte der Kölner Musiker mit indischen Wurzeln, zuvor Sänger der Indie-Pop-Band Timid Tiger, unter dem Namen Keshavara genau den Sound umsetzen, der ihm im Kopf vorschwebte. Wie Keshavara klingt? Ein bisschen wie ein Soundmosaik, das durch einen Diskonebel der 80ies wabert, angereichert mit internationalen Klängen: eiernde Synthies, cheesy E-Drums, indische Percussions, Pop- und Hip Hop Beats, darüber eine samtene Stimme und immer wieder Ton-Schnipsel, die aus Field Recordings stammen, meist in Indien eingefangen.

Denn die Musik, die Keshavara produziert, ist auch eine Reise in die eigene Vergangenheit – eine Art musikalische Spurensuche. Seine ersten Schuljahre hat Keshavara in Indien verbracht. Als Sohn eines bekannten Jazz-Percussionisten ist Keshavara in seiner Kindheit viel mit dem Musiker-Vater auf Tour gewesen, ist mit durch die Lande gereist, hat in Backstage-Räumen oder sogar auf der Bühne geschlafen. Im Rahmen einer vom Goethe-Institut gesponsorten Künstlerresidenz bekam Keshavara die Gelegenheit, erneut in seine zweite Heimat zu reisen, dort Sounds aufzunehmen, Songs zu schreiben und mit vielen Musikern vor Ort zu musizieren. Seine wunderbaren vertonten Reise-Erlebnisse bringt Keshavara nun auch live auf die Bühne – und zwar bei uns, am Wattenmeer, hach …