Neufundland

So 23.07.2017
Palette

Auf Worten ausgerutscht

Bei heftigem Gegenwind landen die Passagiere von Transatlantikfliegern unvorhergesehen manchmal auf der Insel Neufundland – zum Tanken. Ob dieses Phänomen bei der Namensfindung eben jener Kölner Band eine Rolle spielte, ist ungewiss. Doch auch beim Hören der Texte von Neufundland kann es passieren, dass man sich unversehens auf unbekanntes Terrain verfrachtet sieht und sich die Frage stellt: Wohin geht die Reise? Sie wollen „interessanten Pop mit anglo-amerikanischen Einflüssen“ machen „und mit deutschen Texten, die fordern und mal auch verquer sein können“, erzählt Sänger und Gitarrist Fabian im Interview – Diskurs-Pop, der aber musikalisch eher im Punkrock wurzelt.

Das Ergebnis: Spannende Texte, die alles andere als vordergründig sind, und eingängige Musik, die verschiedene Genres perfekt kombiniert. Die Band setzt sich keine Grenzen und erweitert ihren Horizont auch mit Coverversionen. Gerade hat sich Neufundland an einen Klassiker gewagt, der geradezu hymnisch vom Publikum bei Konzerten mitgesungen und gefeiert wird: „Halt dich an meiner Liebe fest“ von Ton Steine Scherben. Inzwischen, erzählen die beiden Sänger, habe sich die Band mehr gefunden, in dem, was sie machen wolle. „Es gab am Anfang relativ viele Branchenmeinungen, die uns verunsichert haben. Man muss erstmal selber sehen, was man machen will.“ Inzwischen sehen sie das so: „Wenn alle sagen: ‚Ey, das klingt wie Neufundland!‘, wäre das schon okay.“ Wir freuen uns drauf: (Neufund)Land in Sicht!