Grace Jones: Bloodlight and Bami
Vorzelt
Ikone
Grace Jones zählt zu den letzten Paradiesvögel ihrer Art, die die Bühnen der Welt bevölkern. Auch mit fast 70 Jahren ist die extravagante Diva ein vor Energie sprühender Star. Regisseurin Sophie Fiennes hat Grace Jones über mehrere Jahre immer wieder mit der Kamera begleitet, ihre spektakuläre Bühnenshow gefilmt, aber auch Privates wie Familienbesuche in Jamaika. Fiennes verzichtet dabei auf Archivmaterial und entwickelt „Grace Jones“ als Konzertfilm mit Reportage-Strecken, in denen die titelgebende Heroine bei Reisen in ihre Heimat Jamaika oder auf Tournee in Hotelzimmern Einblicke in ihren Alltag gewährt. Der Film ist also keine Rockumentary im klassischen Sinne, keine Geschichte von Aufstieg und Ruhm einer Rock-Celebrity als chronologischer Entwicklungsroman. Ohne Zeitzeugen und Archivmaterial entsteht das ganz gegenwärtige Bild einer faszinierenden Künstlerin. Höhepunkte des Films sind vor allem jene Szenen, in denen die Urmutter aller Queer- und Transgender-Ästhetiken in surrealen Outfits herrisch über die Bühne stolziert und im Stroboskopgewitter den Taktstock schwingt: „Slave to the Rhythm!“
GB / IRL / D 2017 • 115 Min. • OmU • Regie: Sophie Fiennes