Haiyti

Fr 03.08.2018
Bühne

Gold!

Musik aus tiefstem Herzen, direkt in die Fresse – Haiyti hat den Hip-Hop in den vergangenen Monaten einmal auf links gezogen. Die alten Gewissheiten, die vermeintlichen Grenzen zwischen Straße und Avantgarde, Gangsta und Kunst, Untergrund und Pop, sie gelten nicht mehr. „Gangsta-Pop“, so nennt die Musikerin aus Hamburg selbst ihren undogmatischen Sound, mit dem sie sich nicht nur an die Spitze einer neuen, freiheitsliebenden Generation katapultierte, sondern in gleichem Maße polarisiert – als Einzelkämpferin im Macho-Geschäft Rap, als die derzeit „aufregendste Rapperin Deutschlands“ (Die Zeit) und als unser Headliner am Festival-Freitag!

Feststeht, dass nichts feststeht in der Musik von Haiyti , die sich von Trap über Dancehall bis NDW und zurück bewegt, die harter Gangsta-Rap und gleichzeitig schillernder Pop ist. Die mit ureigener Sprache absurde Kitsch- und Kiezgeschichten erzählt oder Mafioso-Fantasien fabuliert und einer Stimme, die – teilweise mit verfremdenden Effekten – hart bis herzzerreißend klingt, wenn Hayiti singt, krächzt und schreit. Ganz klar, Ronja Zschoche alias Ovadoze alias Robbery alias Hayiti führt künstlerisch gesehen ein, nein – mehrere Doppelleben: „Ich weiß selbst nicht, wie ich morgen drauf bin“, erklärte die Musikerin vor einigen Monaten im Interview. „Es ist, als würden mehrere Persönlichkeiten darum ringen, an die Oberfläche zu kommen. Aber das ist okay. Man muss einfach das Talent besitzen, den Zufall entscheiden zu lassen.“