Alli Neumann

So 04.08.2019
Floß

Monstermäßig gut

„Wäre sie die Tochter zweier deutscher Musiker, wären ihre Eltern wohl Rio Reiser und Nena“, vermeldet ein Radiosender aus Bocholt. Eine Einschätzung, die sich „mütterlicherseits“ wohl auf Allis Neumanns kratzig-kräftige Stimme bezieht. Tatsächlich hat Alli aber ganz andere Eltern, gleichwohl wuchs sie in der Nähe des im Nordfriesischen gelegenen Ton Steine Scherben-Hof auf. Schon als Kind startete Alli ihre Musikerin-Laufbahn. Zunächst als Interpretin von Connie Francis-Songs in Seniorenheimen. Doch irgendwann beginnt sie Gitarre zu spielen und ihr Herz an den Blues zu hängen. Bei einem Straßenkonzert wird sie 12-jährig von Rio Reisers Bassist Jochen Hansen entdeckt, der ihre eigenen Songs produziert.

Wenig später spricht sie wieder jemand nach einem Auftritt an: Franz Plasa, Produzent von Selig, Falco und Echt. Zwei Tage nach ihrem Abi steht sie mit ihrem Rad und einer Tasche Klamotten vor seiner Haustür. Ihr Plan: Ein Album machen! Heraus kommt dabei erstmal eine Blues-Scheibe, aber auch auf ihrem neusten Werk „Monster“, das sie selbst als Alternativen Pop bezeichnet, ist Plasa als Produzent dabei. „Ich hab keinen Bock, eine weitere glattgebügelte, angepasste Frau in unserer Musikindustrie zu sein. Es ist mal wieder Zeit für ein bisschen Krawall“, erklärt die Musikerin gegenüber dem Musikmagazin Diffus. Mit der „Monster“-EP ist definitiv ein ziemlich guter Anfang gemacht. Willkommen an Bord der WES 19, Alli!