Enno Bunger
Zelt
Stark
Gute Popsongs mit einer fühlbar tiefgründigen Poetik zu verbinden, ist ja sowieso schon eine große Kunst. Enno Bunger erweist sich darin als meisterhaft! Sein nunmehr viertes Studioalbum „Was berührt, das bleibt“ ist ein Konzeptwerk, auf dem der bekennende Melancholiker verschiedene einschneidende Erlebnisse in unverblümten und immer nahegehenden Songs verarbeitet. Etwa der Song „Stark sein“, der vom Kampf gegen das alte Arschloch Krebs erzählt, der das Leben eines geliebten Menschen bedroht, genauso wie der „Ponyhof“, eine in wunderschöne Musik gegossene Ode an die Freundschaft.
Stlistisch bewegt sich Enno Bunger, der nach eigenem Bekunden seine ganze Kindheit am Klavier verbracht hat und schon im Alter von 13 Jahren als Barpianist in Ostfrieslands Kneipen spielte, zwischen Pop-Ballade und Rap. Mit seinem Sprechgesang gibt er sich der Sprache selbst hin, erzeugt neben emotionaler Lyrik ebenso übermütige Wortspiele mit Zeilen wie: „Du suchst überall nach einem Helden, doch hier ist niemand, der einen Clark kennt.“ Wer Enno Bunger nicht kennt, sei er wärmstens empfohlen, allen anderen auch: WES 19!