Fatoni

So 04.08.2019
Bühne

Im Modus

Der beste deutsche Rapper der Welt beehrt das Watt en Schlick Fest erneut. In seinem Programm-Gepäck steckt ein neues Album. Diesem voraus eilt die Single „Die Anderen“, die erst kürzlich veröffentlicht wurde und auf der Anton „Fatoni“ Schneider so richtig böse wird, zur Waffe wie zur Flasche greift und schließlich die (Selbstdarsteller)Bühne vollkotzt. Nach dem grandiosen „Yo, Fatoni“-Album laufen Fatoni und sein kongenialer Beatbauer Dexter mit „Die Anderen“ erneut zur Höchstform auf. Neben kritischer Gesellschafts- und Selbstbeschau („Wie soll ich die Welt ändern, wenn mich schon soviel an mir selbst stört?“) nimmt Fatoni ebenso die Doppelmoral in der eigenen Szene ins Visier, die zwar Einigkeit demonstriert, wenn es um den Gemeinschaftshass gegen Bands wie Freiwild geht, aber gerne mal das rechte Auge zudrückt, wenn „Rapper dumme Faschos sind“. Ganz nach dem Motto „Erst kommt die Coolness dann die Moral“ …

„In solchen Zeiten“, fragt sich Fatoni, wer ist da „Freund, wer ist Feind“. Definitiv zur ersteren Kategorie dürfen sich dann wohl Rapper Caspar, „Mr. Tocotronic“ Dirk von Lowtzow oder auch Moop Mama-Posaunist Jan Rößler zählen, die allesamt Features auf dem neuen Fatoni-Album haben, das im Juni unter dem Titel „Andorra“ herauskommt. Mit dem sinnstiftenden Werknamen spielt der Müncher nicht nur auf das gleichnamige Theaterstück von Max Frisch, sondern speziell auf den danach benannten „Andorra-Effekt“ an. Das sozialpsychologische Phänomen beschreibt eine Art self-fulfilling prophecy, wenn Menschen sich mit der Zeit der (Vor)Urteile entsprechend verhalten, die ihnen entgegengebracht wurden. Wir prophezeien hiermit: Fatoni wird nicht nur immer besser, er wird langsam perfekt!