Foto: Stephie Braun

Alli Neumann


Überall Alli — Wie schafft man es, eigener Aussage zufolge, gänzlich „roter-fadenlos“ mit eigenen Songs in aller Munde zu sein sowie als Feature-Partnerin bei Max Herre oder Trettmann, in TV-Shows oder als Schauspielerin derart gefragt zu sein? Wahrscheinlich passiert es, weil alles, was Alli Neumann auf jeglicher Bühne anpackt, extrem gekonnt und anziehend ist und Sinn macht! Dabei nutzt Allrounderin ihre Omnipräsenz nicht nur für ihre vielfältige künstlerische Begabung, sondern platziert damit auch die Themen, die ihr wichtig sind: Identität, Integrität und Selbstbestimmung, genauso wie ihr Engagement für Obdachlose oder die LGBTQ-Bewegung.

Bereits 2019 konnten wir uns von diesem funkensprühenden Energiebündel mit der krassen Stimme überzeugen, die damals in einem Diffus-Interview sagte: „Ich hab keinen Bock, eine weitere glattgebügelte, angepasste Frau in unserer Musikindustrie zu sein. Es ist mal wieder Zeit für ein bisschen Krawall!“ Vier Jahre und eine Platte später kehrt Alli auf die WES-Bühne zurück. Mit ihrem Debütalbum „Madonna Whore Komplex“ bezieht sie sich auf die von Sigmund Freud geprägte Theorie, nach der sich manche Männer Frauen ausschließlich in zwei Kategorien einzuteilen in der Lage sind: als Heilige oder als Hure. Allis Botschaft: „Ciao Ängste, ciao Selbstzweifel und gesellschaftliche Rollenbilder, denn ich kann alles sein, was ich möchte – und alles auch gleichzeitig!“