Dry Cleaning
Absolutely phenomenal – Für diese Band eine Schublade zu finden, ist gar nicht so einfach, denn der Sound von Dry Cleaning hat so viele Ecken und Kanten, ist zugleich fließend und eingängig, rockig und artsy – in jedem Fall spannend! Die Geschichte dieser am ehesten in den britischen Post-Punk einzusortierenden Band mit ihrem notorischen Gitarrensound, schnellen Drums und der konterkarierenden Stimme begann im Jahr 2017: In einer South Londoner Karaoke-Bar trafen Bassist Lewis Maynard, Drummer Nick Buxton und Gitarrist Tom Dowse erstmals auf die damalige Unidozentin – Fachbereich Kunst – Florence Shaw. Deren lakonischer und stets etwas unterkühlter Sprechgesang ist es auch, der stark mitverantwortlich für den einzigartigen Charakter der Band ist. Zwar erschließen sich die poetisch anmutenden, aber oft im Dubiosen bleibenden Texte nicht vollständig – das macht aber durchaus Sinn, wenn man bedenkt, dass Frontfrau Florence durchaus auch in YouTube-Kommentaren auf Phrasenfang geht oder aber mit unaufgeregter Exzentrik von den allzu normalen Dingen des Lebens berichtet, wie beispielsweise von der entflohenen Familienschildkröte namens Gary Ashby. Hinter dieser faszinierenden Kunstsprache stecken durchaus auch kritische Überlegungen, etwa über Körperbilder oder frustrierende Erwartungshaltungen: „If you like a girl, be nice“, sprechsingt Florence mit gekonnter Ironie, „It's not rocket science“.