
AUGN
17:00 Uhr, Palette
Wüst – Wer etwa findet, dass bei Peter Handkes Theaterstück „Publikumsbeschimpfung“ zu wenig Publikumsbeschimpfung stattfindet, fühlt sich höchstwahrscheinlich bei einem Auftritt des aus Berlin stammenden, meist Strumpfmasken tragenden anonymen Großstadt-Duos AUGN pudelwohl. Bei ihren Konzerten lassen sie in der Regel zunächst einen ekligen Shitstorm auf’s Publikum niederprasseln, bevor auch musikalisch die volle Dröhnung einsetzt. Die klingt dann ein bisschen so wie wenn Christoph Schlingensiefs „Deutsches Kettensägenmassaker“ ein Lied wäre. Bleibt die Frage, wessen lyrisches Ich ätzt uns da eigentlich über „Vatertag“, das „Berghain“, satanische Touristen und andere gesellschaftliche Phänomene aus den AUGN-Mündern voll? Die vielleicht sehr unangenehme Antwort: unser aller.