Foto: Christian Hoegstedt

Algiers


La-mer

Prophetisch – „Freedom is coming soon“, singt, nein beschwört Sänger und Multiinstrumentalist Franklin James Fisher, dessen Band Algiers aus Atlanta mit Begriffen wie „Soundtrack der Revolte“ und zugleich „Kampfansage“ in Verbindung gebracht wird: Tatsächlich lässt Algiers die Erde beben, wenn die Band ihren futuristischen Post-Punk-R&B-Soundhybrid auf Touren bringt und Frontmann Franklin seine geschliffenen und wütenden Texte ins Publikum schleudert. Fast zwei Jahre waren Fisher, Lee Tesche, Ryan Mahan und Matt Tong (Ex-Bloc Party) unterwegs, um ihre Botschaft rund um den kompletten Erdball zu verbreiten, spielten dabei sowohl in kleinen Clubs als auch als Support von Depeche Mode in ausverkauften Stadien. Auf ihrem neusten Album „There Is No Year“ klingt Algiers dringlicher Industrial-Soul-meets-Gospel-Sound noch etwas fiebriger, auf dem der wummernde Synthesizer der nervöse Puls ist, um den herum der unverwechselbare Klang der Band kreist. Algiers bleiben dabei immer unberechenbar und werden in Zeiten politischer Verwerfungen zu einer wichtigen und ziemlich lauten Stimme, deren hitziger Soul Körper und Seele gleichermaßen erfasst. Die Musikwelt braucht Bands mit Haltung wie Algiers mehr denn je – und wir auch: WES 22!